Kommunikations- und Sozialwissenschaften | Mehrsprachigkeit/Interkulturelle Kommunikation, Frankophonie
Prof. Dr. phil. habil. Birgit Apfelbaum



 



 

 

 

 
Sprach- und Kulturmittlung aus konversationsanalytischer Sicht

(Teildisziplinen: Konversationsanalyse, Formulierungstheorie, Interkulturelle Kommunikation)

Projektart: Projekt des Instituts für Angewandte Sprachwissenschaft, Universität Hildesheim (Laufzeit: 1995-1999)

Bearbeiterin: Dr. Birgit Apfelbaum

KooperationspartnerInnen: Lukas Balthasar, M.A. (Paris), Karin Birkner, M.A. (Hamburg), Friederike Kern, M.A. (Hamburg), Ilona Pache, M.A. (Potsdam), Alissa Shethar, M.A. (Berkley /London); Dr. Gabriele Berkenbusch (Tübingen); Dr. Hermann Müller (Hildesheim / Kassel)

Projektbeschreibung: Qualitative Forschungsarbeiten zur Sprach- und Kulturmittlung liegen in der Regel im Schnittfeld von Sprach- und Kulturwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Ethnologie, wobei in den genannten Diszplinen zum Teil auch quantitative Untersuchungsmethoden benutzt werden.

Ziel des Projekts war es, Möglichkeiten und Grenzen konversationsanalytischer Untersuchungsmethoden zur Erforschung von Situationen der Sprach- und Kulturmittlung zu erproben. Dabei wurden bei den in der Regel gemeinsam durchgeführten Datenanalysen bewusst auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Korpora miteinander verglichen (mehrsprachige Situationen mit und ohne Dolmetscheinsatz, einsprachige Situationen zwischen Ost- und Westdeutschen, Radiosendungen mit Hörerbeteiligung). Entscheidend war das Aufspüren von "(Ver-)Mittlungsaktivitäten" in Gesprächen, wobei von der Hypothese ausgegangen wurde, dass derartige Aktivitäten nicht nur konstitutiv für verschiedene Formen der Sprach- und Kulturmittlung sind, sondern ggf. auch im Sinne eines Lerneffekts zur Überwindung von Kommunikationsbarrieren beitragen.

Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem konversationsanalytischen Untersuchungsinstrumentarium grundsätzlich situationsübergreifende Beschreibungen möglich sind, dass damit jedoch nur solche Phänomene erfasst werden können, die explizite Spuren an der Textoberfläche hinterlassen.

Publikationen:

Apfelbaum, Birgit (1995): "parce que une fois je n'ai pas bien réagi... Oder: Wie zwei TandempartnerInnen im Rahmen von Erzählungen ihre Sprach- und Kulturkompetenz erweitern." In: Pelz, Manfred (Hg.): Tandem in der Lehrerbildung, Tandem und grenzüberschreitende Projekte. Dokumentation der 5. Internationalen Tandem-Tage 1994 in Freiburg i.Br. Frankfurt/M.: Verlag für Interkulturelle Kommunikation, 30-40

Apfelbaum, Birgit (1997): "Der Umgang mit interkulturellen Konflikten in Gesprächen mit Dolmetschbedarf. Beispiele aus einer deutsch-französischen Industriekooperation." In: GAL-Bulletin 26, 63-78

Apfelbaum, Birgit (1998): "Gestión de conflictos interculturales en discurso mediador. Exemplo de una situación de formación profesional entre franceses y alemanes." In: Pujol Berché, Mercè / Nussbaum, Luci / Llobera, Miquel (Hgg.): Adquisición de lenguas extranjeras: perspectivas actuales en Europa. Madrid: EDELSA, C.I.D. metodología, 219-230

Apfelbaum, Birgit / Berkenbusch, Gabriele (1998): «L'organisation textuelle en discours médiateur: Comment procèdent les animateurs de radio et les interprètes.» In: Ruffino, Giovanni (Hg.): Atti del XXI Congresso Internazionale di Linguistica e Filologia Romanza, Volume IV. Tübingen: Niemeyer, 17-32

Apfelbaum, Birgit / Kotthoff, Helga (1998): "AK 6: 'Kultur' in der interkulturellen Kommunikation - Problematisierungen des methodischen Zugriffs." In: ZfAL/GAL-Bulletin 28, 98-99

Apfelbaum, Birgit / Müller, Hermann (Hgg.) (1998):Fremde im Gespräch. Gesprächsanalytische Untersuchungen zu Dolmetschinteraktionen, interkultureller Kommunikation und institutionellen Interaktionsformen. Farnkfurt/M.: IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation

Stand: 08.08.2002

 

 

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